HOW TO BE A CHEERLEADER
Warum Cheerdance? Wird man als Cheerleaderin nach seinen Hobbies gefragt, wird man schnell belächelt. Die Damen, die am Spielfeldrand mit ihren Pom Poms tanzen und offenbar sonst nichts anderes zu tun haben, als einen fast schon aufdringlich anzulächeln und hübsch auszusehen.Natürlich lächeln wir freundlich! Neben der muskelbepackten und mit Adrenalin vollgepumpten Herde von Footballern, die alle heiß darauf sind, ihre Gegner vom Feld zu tackeln, müssen wir das komplette Gegenteil widerspiegeln. The Beauty and the Beast á la Football – quasi.
Was die Wenigsten sehen, ist die Arbeit, die gut ein dreiviertel Jahr vor der Saison (nämlich direkt im Anschluss an die gerade beendete Saison) dahinter steckt. Ohne Schweiß kein Preis. Um Tänzerin in einem professionellen Danceteam zu sein, gehören zwei bis drei Trainingseinheiten je 2 Stunden wöchentlich dazu. Wer eine Einheit verpasst, läuft Gefahr, eine Choreografie nicht mitgelernt zu haben und muss sie nachholen. Pausen? Kennen die Tänzerinnen nicht.
Cheerleading ist eine Lebenseinstellung. Das sagen alle Coaches den Tänzerinnen immer wieder. Jede Einzelne hat selbst vor einigen Jahren Blut geleckt und konnte sich seither nicht mehr davon losreißen: Die vielen, schweißtreibenden Stunden bis eine Choreografie verinnerlicht ist, das stetige Feilen an der Ausführung. Man arbeitet nicht nur an seiner Körperspannung oder Koordination – man arbeitet an sich als Mensch und man wächst.
Dein Team ist wie deine Familie. Wenn du dich nicht sowieso schon während der Trainingseinheiten siehst, triffst du dich privat mit den Mädels. Aufgeben kennt hier niemand – du MUSST ein Teamplayer sein, wenn du eine Cheerleaderin sein möchtest.
Der Unterschied von einer ersten Saison zur fünften? Du „arbeitest“ in einem Team mit bestenfalls über 20 jungen Tänzerinnen. Jeder Charakter ist anders. Du lernst, aus dir heraus zu kommen und schaust nicht mehr verschämt nach rechts oder links. Dein Team gibt dir den Rückhalt, den du auf der Bühne oder an der Sideline brauchst, um vor einem großen Publikum das auszustrahlen, was du während der Offseason gelernt hast: self-confidence!
Es werden jedes Jahr bis zu 30 Choreografien erarbeitet. Pregameshows, Timeout-Tänze und Sideline-Moves. Am Ende der Vorbereitungsphase kannst du alle im Schlaf. Du hast einfach nur noch Spaß und denkst keine Sekunde mehr darüber nach, was dein rechter Fuß, das linke Bein und deine Arme gerade tun. Und das Lächeln nicht vergessen...niemals!
Ein Gameday ist ein verdammt langer Tag. Du stehst früh auf, schleppst eine voll gepackte Sporttasche morgens ins Stadion. Auf das gemeinsame Team-Frühstück folgen viele Proben. Wenn die Pregame sitzt, kommt Sideline-Training und dann wieder Pregame-Training. Im Hochsommer sind hier auch schon mal 30 Grad im Schatten. Nach den Proben gehts zurück in die Kabine. Du hast schon geschwitzt und eventuell auch schon einen leichten Sonnenbrand. Die Nervosität steigt langsam an. Du hast jetzt ein paar Minuten zum Verschnaufen, bevor du dein Make-Up auflegst und deine Haare machst. Aber spätestens wenn du in deine Uniform schlüpfst, steigt die Spannung weiter. Als letztes nimmst du deine Pom Poms in die Hand und dein Herz klopft, während du mit deinen Teamkolleginnen darauf wartest, dass sich die Tür der Kabine öffnet.
Und du marschiert aufs Feld…
Den Rest der Geschichte kennst du - oder lernst es bei einem Besuch beim American Football kennen.